SAP Go-Live und S/4HANA Conversion richtig meistern

SAP Go-Live: So gelingt der Start in den Echtbetrieb

Ein SAP Go-Live ist ein wichtiger Moment in jedem Projekt. Ganz gleich, ob es um eine neue SAP Einführung oder um eine S/4HANA Conversion geht – der Übergang in den Livebetrieb muss gut vorbereitet sein. Mit klaren Abläufen, zuverlässigem Support und einer sinnvollen Nachbetreuung gelingt dieser Schritt.

Was bedeutet „Go Live SAP“?

Mit dem Begriff „Go Live SAP“ meint man den Moment, in dem das neue System in den echten Betrieb wechselt. Bei einer Einführung startet ein ganz neues System. Bei einer Conversion wird ein bestehendes System technisch umgestellt – meist über ein Wochenende.

Was ist der Unterschied zwischen Einführung und Conversion?

Beides sind große Projekte, aber mit unterschiedlichen Anforderungen:

  1. SAP Einführung: Neues System, neue Prozesse, neue Datenbasis
  2. S/4HANA Conversion: Bestehendes System wird umgestellt, viele Daten und Prozesse bleiben erhalten

Trotz der Unterschiede gibt es viele gemeinsame Aufgaben, die man sorgfältig planen sollte.

Die SAP Go-Live Checkliste – Schritt für Schritt vorbereitet

Eine gute Checkliste hilft, den Überblick zu behalten. Diese Punkte sollten vor dem Go-Live unbedingt erledigt sein:

  1. Alle Tests abgeschlossen (z. B. Integration, Funktionen, Schnittstellen)
  2. Benutzerrollen und Rechte eingerichtet
  3. Schulung der Key User durchgeführt
  4. Datenmigration getestet und abgesichert
  5. Cutover-Plan erstellt und abgestimmt
  6. Notfallplan vorbereitet

Tipp für S/4HANA: Achten Sie zusätzlich auf Custom Code, Schnittstellen und die SAP-Kompatibilitätsprüfungen.

Beispiel für eine Final Cutover Checkliste

Zweck der Checkliste – Die Final Cutover Checklist dient als Freigabegrundlage für den Go-Live eines SAP-Systems. Sie stellt sicher, dass alle wesentlichen Bereiche vor dem Systemstart überprüft und genehmigt wurden. Die Checkliste ergänzt die detaillierte Cutover-Planung durch eine Übersicht der Freigabekriterien.

Final Cutover Checklist
Bereich Akzeptanzkriterien
Technische Infrastruktur – Stresstests erfolgreich
– Support-Pack-Level korrekt
– 3 Cutover-Testzyklen abgeschlossen
– Infrastruktur getestet
Funktionale Systemgestaltung – Konfiguration vollständig
– Integrationstests erfolgreich
– CAT abgeschlossen
Entwicklungssystem – Entwicklung (SAP, AIM, Schnittstellen) abgeschlossen
– Tests und Regression erfolgreich
Berechtigungen – Benutzerkonten eingerichtet
– Tests erfolgreich
Datenbereinigung – Stammdaten validiert (Mitarbeiter, Organisation, Stellen, etc.)
Datenkonvertierung – Programme vollständig und getestet
– Ablauf dokumentiert
Schulung – Materialien und Anweisungen vollständig
– Endanwender geschult
Organisatorische Bereitschaft – Change-Management abgeschlossen
Projektmanagement – Management verfügbar
– Abnahmen dokumentiert

Beispiel für eine Systemcheckliste

Systemcheckliste
Bereich Prüfpunkte
Hardware Setup – Physikalische Sicherheit & Zugang
– Stromversorgung
– USV-System vorhanden
Operating System Setup – Kompatibles OS & Patches
– Kernel-Parameter nach SAP-Vorgaben
– Filesystem-Dokumentation & Notfallkonzepte
– Benutzer/Gruppen korrekt eingerichtet
– Cronjobs zentral verwaltet & geloggt
OS Daily Operations – Backups durchgeführt (Level 0,1,2…)
– Systemüberwachung & Fehlerprotokolle
– Pager-Integration bei Fehlern
– Filesystem-Wachstum überwacht
Network Environment – Netzwerk- & Dial-up Anforderungen definiert
– Netzwerkinstallation abgeschlossen & dokumentiert
– Fehlerprotokollierung & Änderungserkennung
– Netzwerktopologie aktualisiert
Database Setup & Administration – OS-Berechtigungen korrekt gesetzt
– Backup & Recovery dokumentiert & getestet
– Tablespace-Design & Reorganisation
– Performanceüberwachung & Alert Logs
– Archivierung automatisiert

Der SAP Go-Live Support – schnelle Hilfe für einen sicheren Start

Nach dem Go-Live kann es zu Fragen oder Problemen kommen. Deshalb ist ein guter SAP Go-Live Support so wichtig. Er sorgt dafür, dass Störungen schnell erkannt und gelöst werden. Dazu gehören:

  1. Erreichbare Ansprechpartner im Support-Team
  2. Klare Prozesse zur Fehlerbehebung
  3. Technisches Monitoring (z. B. Systemleistung, Schnittstellen)
  4. Enge Zusammenarbeit mit Key Usern und Fachbereichen

Die Stabilisierungsphase – nach dem Go-Live geht es weiter

Der Go-Live ist erst der Anfang. In der Stabilisierungsphase zeigt sich, ob alles wirklich funktioniert. Jetzt geht es darum:

  1. Fehler schnell zu beheben
  2. Erste Verbesserungen umzusetzen
  3. Feedback zu sammeln und auszuwerten
  4. Die Fachbereiche weiterhin zu unterstützen

Diese Phase dauert oft mehrere Wochen. Sie sollte genauso geplant und betreut werden wie der Go-Live selbst.

Fazit: Gut geplant ist halb gewonnen

Ob neue SAP Einführung oder S/4HANA Conversion – mit einer klaren Checkliste, verlässlichem Support und einer durchdachten Nachbetreuung gelingt der Go-Live mit SAP. Wer diese Phasen ernst nimmt, legt den Grundstein für einen stabilen und erfolgreichen Betrieb.

Steht Ihr SAP Go-Live bevor?

Wir unterstützen Sie gern – von der Planung bis zur Stabilisierung. Kontaktieren Sie uns einfach für eine unverbindliche Beratung.